Die Literaturinstalltion, die im Rahmen der Buch Wien 2010 im Lokativ gestaltet wurde, näherte sich ausgewählten Geschichten, die sich zwischen Wien, der Stadt, und serbischen Autoren und Autorinnen, zwischen ihrer Sprache und ihren Texten seit 1945 bis heute abgespielt haben und sich auch weiterhin abspielen. In den letzten Jahrzehneten lebten, wirkten, spazierten, schrieben sich in die Stadt ein oder be-schrieben sie zum Beispiel Milo Dor, Ivan Ivanji, Dragan Velikić, Bogdan Bogdanović, Srđan V. Tešin oder Barbi Marković – und viele andere, in denen Wien Spuren hinterließ, und die ihrerseits in Wien Spuren hinterließen. Die Stadt Wien wird im Rahmen dieses Projektes als ein urbaner Raum, in den sich Produktionsprozesse ebenso wie Rezeptionsprozesse einschreiben, dargestellt. Ausgestellt wurden in einem räumlichen Gefüge Wand-Foto-Text-Autor-Stadt Dokumente rund um den genannten Themenkomplex „Serbische Texte und die Stadt Wien“, aber auch zu weiter gefassten Fragestellungen wie Schreiben über die Stadt, Übersetzung oder Kopie; ausgestellt wurde auch die gängige literaturwissenschaftliche Praxis, die an dieser Stelle auf und entlang der Textfläche hinterfragt wird. Der Ausstellungsraum in Nähe der Wiener Buchmesse, die Schnaps- und Literaturbar Lokativ wurde vielfältig lesbar: als Bühne, Archiv, Museum, bespielbare Text-Bild-Fläche und Spiegel, als Raum der Aus- und Vorstellung. Konzeption und Organisation: Eva Schörkhuber und Elena Messner; eine Finissage mit Lesung (ausgestellter) serbischer Autoren und Autorinnen fand am 19. November 2010 statt, es lasen Dragana Mladenović, Sreten Ugričić, Dragan Velikić und Srđan Tešin.