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Die LITERATURpassage im Wiener MuseumsQuartier

 

Die LITERATURpassage ist eine der künstlerischen Themenpassagen des MuseumsQuartiers, die als offen begehbare Minimuseen das inhaltliche Spektrum des Areals erweitern. Von 2013-2018 wurde diese von unserem Textfeld Südost und der Edition Atelier kuratiert.

 

Dabei wurden mit literarischen Auseinandersetzungen zeitgenössischer Autor_innen aus Mittel- und Südosteuropa Wien als urbaner Raum bespielt und auch Arbeiten von Autor_innen des Writers-in-Residence-Programms des Q21/MQ präsentiert.

 

Der neu gestaltete Eingang zum MuseumsQuartier von der Mariahilfer Straße her war somit ein „Lesezimmer der Stadt“, der ein Gehen und Lesen in der Stadt sowie ein Gehen und Lesen „der“ Stadt zugleich ermöglichen.

 

Eine wechselnde Textinstallation lud zum Verweilen in der Passage ein, während die über die QR-Codes kostenlos bereitgestellten Audio-Dateien und E-Books auch auf die Rezeption an anderen Orten in der Stadt verwiesen. Daneben wurden gedruckte Anthologien im Heft-Automaten um 2 Euro angeboten, zudem in den Vitrinen aktuelle Literaturzeitschriften ausgestellt. Mehr Informationen zu den unterschiedlichen Elementen der Passage gibt es weiter unten.

 

Kuratiert wurde die LITERATURpassage von „textfeld südost“ in Kooperation mit der „Edition Atelier", und in enger Zusammenarbeit mit dem Q21, sowie dem MQ-Writer-in-Residence Programms, das in Kooperation mit dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten organisiert wird.

 

Wechselnde Textinstallationen

Die wechselnden Textinstallationen in der LITERATURpassage bieten Textfragmente zeitgenössischer Autor_innen zu unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Themen.  Die Textauszüge sind auf Stadtkarten verortet, ihnen werden QR‐Codes zugeordnet, welche die Leser_innen zu kostenlosen Soundfiles der Texte, zu weiterführenden Infos oder zu gratis E-Books führen. So wird diese Passage nicht nur ein "Lesezimmer der Stadt", sondern auch Ausgangs- und Eingangspunkt eines urbanen, politischen Raums, zur Schnittstelle zwischen der Stadt und ihrer Literatur. Die Wandzeitungen können >>HIER heruntergeladen werden

 

2016 startete z.B. die Installation mit Beiträgen zu den Themen Flucht und Migration. Diese wurden auf einem Stadtkartierungsmodell platziert und damit in der Stadt verortet. Mit Beiträgen von Robert Prosser, Daniel Terkl, Die Schweigende Mehrheit, Eva Schörkhuber, Barbi Marković, Monika Mokre, Daniel Zipfel, Zlatko Paković und Judith Pfeiffer.

Die Reihe mit Vorsatz: Unser Literaturautomat

Die Bände der Mini-Anthologie unserer „Reihe mit Vorsatz“ können um 2 Euro pro Stück beim Automaten in der LITERATURpassage erworben werden kann.

 

Das jeweils aktuelle Heft begleitet die Text- und Vitrinenausstellungen der Passage.

 

>> weitere Infos und Fotos dazu hier

 

Der fünfte Band mit dem Titel "Echte Wiener" widmete sich dem Themenkomplex Flucht und Migration. Mit Beiträgen von Barbara Eder, Hanno Millesi, Sophie Reyer und Maria Seisenbacher.

 

 

Im vierten Band der Reihe mit Vorsatz haben sich Eva Schörkhuber und Thomas Ballhausen mit dem "Wiener Wind und Wetter" beschäftigt. Ein Frühlings- und ein Frostgedicht von Anja Golob und Sebastin Reiner rundeten den wetterfühligen Band ab. 

 

 

Im dritten Band der Reihe mit Vorsatz haben sich Nomen Nescio und Elena Messner mit "Kaffeesätzen" beschäftigt. Die Gedichte von Georgi Gospodinov, der am Writers-in-Residence-Programm des Q21 teilgenommen hat, zeigen "die Krähen von Wien" in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen, erinnern an die Klangfarben des Wiener Südbahnhofs und zeichnen die Choreografie eines "Wiener Sonntags" nach.  

 

Für den zweiten Band der Reihe mit Vorsatz reizten Untergrund- und Straßenbahnen die Autorinnen Jenny Dünser, Marion Guerrero und Claudia Tondl als literarisch zu untersuchende urbane Mikrosozialbiotope. In der Mini-Anthologie „Bitte sich festzuhalten“ sind ihre Geschichten rund um den öffentlichen Nahverkehr und die Wiener Linien zu finden. 

 

Die erste Text-Ausstellung trug den Titel „Ob Wien die Psychoanalyse erfunden hat und andere Klischees zum Zerreißen“: Entlang der Texte von Tamta Melaschwili, Sebastian Fust und Uroš Miloradović werden darin Aspekte, die in vielen Wien-Bildern und Wien-Texten zu Stereotypen geronnen sind, befragt, auseinandergenommen und wieder neu zusammengesetzt. 

Aktuelle Literatur/Zeit/Schriften in unseren Vitrinen

Als weiterer Zusatz zu den anderen Elementen werden in einer der Vitrinen der Passage Literaturzeitschriften (>> weitere Infos hier) ausgestellt, darunter bislang: die Wiener Zeitschrift Keine Delikatessen mit ihrer Spezialausgabe "Balkandelikatessen", die in Leipzig neu gegründete Zeitschrift PS Politisch Schreiben oder Triëdere. Periodikum für Theorie und Kunst, weiters die Zeitschriften Metamorphosen und  Jenny. Ein paar Eindrücke dazu hier:

Optische Gestaltung der Themenpassage

Die optische Gestaltung der Passage übernahm auf Initiative von Vitus Weh die Künstlerin Johanna Kandl (Wien/Berlin) mit ihrer Arbeit „Mit Vorsatz“. Ausgehend von den Vorsatzpapieren, die bei der Bindung von Büchern noch bis in die 1920er-Jahre eine große Rolle spielten, bemalte Johanna Kandl die einzelnen Wand- und Deckenfelder der Passage mit verschiedenen Mustern von historischen Vorsatzpapieren. Zudem ist sie als Akzentuierung der besonderen architektonischen Grundsubstanz der Passage intendiert: Einerseits werden die heraustretenden Teile des baulichen Bestands wie Halbsäulen, Simse, Stuckaturen oder Bögen von der Bemalung ausgespart, andererseits wird ein architektonischer Kontext in die Passage „reinportiert“, da sich die meisten Vorsatzpapiere vom Dekorum der Architektur herleiten.

 

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