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Ausstellung in Sarajevo: "Zwischen dort und hier. Wort Klang Bild, drei Annäherungen an Alma Lazarevska"

Am 7. April 2011 präsentierten in der Akademie der bildenden Künste in Sarajewo eine Gruppe junger bosnisch-österreichischer Künstlerinnen, nämlich Irene Kepl – Violine, Antonia Rahofer – Text, Stefanie Pichler – Installation und Ivana Vešović – Fagott, ihre Auseinandersetzung mit dem literarischen Werk der bosnisch-herzegowinischen Schriftstellerin Alma Lazarevska in einer live Performence präsentieren. Dabei wurden nicht nur künstlerische Disziplinen, sondern auch Sprachen und Landesgrenzen permanent überschritten und so rückten Sarajewo, Wien und Innsbruck für einen Abend ein Stückchen näher zusammen.

Im Zuge der künstlerischen und wissenschaftlichen Auseinandersetzung der Künstlerinnen mit dem Werk Alma Lazarevskas und der Literatur, die während der Belagerungsjahre in und um Sarajewo geschrieben worden war, entstand im November/Dezember 2009 während eines mehrtägigen Aufenthalts in Sarajewo ein reichhaltiges Reservoir an künstlerischen Arbeiten von Stefanie Pichler und Antonia Rahofer. In der Ausstellung stellten die Künstlerinnen die bei diesem Aufenthalt entstandenen Arbeiten. Es handelt sich dabei  nicht um eine herkömmliche Präsentation von bildnerischen Arbeiten, sondern um eine Veranstaltung, die mehrere Medien miteinbezieht und mit ihrem jeweiligen Kommunikationspotential spielt. Am Eröffnungsabend der Ausstellung wurde eine multimediale Text-Bild-Klang Collage mit kleinformatigen Zeichnungen und Papier-Installationen von Stefanie Pichler gezeigt. Antonia Rahofer las aus dem Werk Alma Lazarevskas und aus eigenen Texten lesen, die auf die Autorin Bezug nehmen und auch ins Bosnische/Kroatische/Serbische übersetzt wurden. Die Autorin Alma Lazarevska wohnte der Veranstaltung bei.

Die Violinistin Irene Kepl reagierte mit Improvisationen auf Text und Bild und spielte auch gemeinsam mit Ivana Vešović: Denn der direkte Austausch mit MusikerInnen aus Sarajewo und der bosnisch-herzegowinischen Musiktradition sind den Künstlerinnen ein wichtiges Anliegen.

 

Die Ausstellung ist auch ein Folgeprojekt eines Seminars in Innsbruck bzw. einer daran anschließenden Publikation, in der bereits Zeichnungen von Stefanie Pichler, die durch Texte der Autorin inspiriert waren, publiziert wurden. Außerdem stellt sie eine künstlerische Auseinandersetzung im Zusammenhang mit der von Antonia Rahofer und Elena Messner initiierten Übersetzung Alma Lazarevskas ins Deutsche dar. Deren Band "Tod im Museum der modernern Kunst" wird zur Zeit übersetzt und soll 2012 im Drava Verlag erscheinen.